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STORY

Seit April 2015 öffnen wir Ihnen die Türen der obersten Etage eines traditionreichen Hauses mitten im Bregenzerwald, im sogenannten „Postneubau“. Die Idee entwickelte sich aus unserer Liebe zu diesem besonderen Fleckchen Erde, unserer Leidenschaft für Reisen, schönes Wohnen, Design und Kunst. Und, weil dieser Ort mit der Geschichte unserer Familie eng verbunden ist. Die Geschichte dieses Hauses beginnt im Jahr 1908, als mein Urgrossvater Franz Josef Natter dieses Haus baute.

1908

 In Wien malt Gustav Klimt sein Meisterwerk „der Kuss“ und Adolf Loos erklärt die Äera des Jugendstil in seinem Aufsatz „Ornament & Verbrechen“ für beendet.  Herbert Karajan wird geboren und in China der erst Achtjährige Pu Yi zum Kaiser gekrönt. 1908 wird Toblerone erfunden und „Kempinski“ als Marke für Feinkost eingetragen. Die erste für den Personenverkehr zugelassene Luftseilbahn der Welt, welche Bozen mit dem Kohlererberg verbindet, nimmt ihren Betrieb auf. In Detroit wird das erste Ford Modell T fertiggestellt.

Der Bregenzerwald ist von Holz- und Landwirtschaft geprägt, die Textilindustrie Vorarlbergs genießt Weltruf und der Ausbau der Passtrassen- und Tunnel wird vorangetrieben. Seit 1902 verbindet das Wälderbähnle die Region mit Bregenz und der Welt. In Schoppernau nutzen mondäne Jagdgesellschaften aus aller Welt die Villa Maund, so auch der deutsche Kronprinz Wilhelm, welcher 1908 als erster motorisiert in den Bregenzerwald anreiste. Zu dieser Zeit sieht man hier sonst Kutschen mit vorgespannten Pferden.  Es ist eine Zeit des Aufbruchs in die Moderne,  mit innovativen technischen Errungenschaften und Möglichkeiten. Der erste Weltkrieg ist noch nicht zu erahnen. Die Welt ist in Ordnung.

„POSTNEUBAU“

Der Bezauer KuK Postwirt Franz Josef Natter ist fasziniert von den neuen technischen Möglichkeiten. Nach Bau des Hotel Post bricht er den im Jahr 1850 errichteten Gasthof  „Lamm“ seines Vaters Konrad ab und errichtet dort im Jahr 1908 ein massives Haus. Ungewöhnlich hoch für seine Umgebung, mit stuckverzierten  Decken und einem eindrucksvollen Treppenhaus. Bis heute hält sich im Volksmund der Name „Postneubau“.

Nicht nur das Postamt, sondern einige Bezauer Unternehmen residieren über die Jahre in dem stattlichen Gebäude, z.b. eine Arztpraxis, verschiedene Kanzleien, ein Milch & Käse Laden, ein Friseur und ein winziger Seifen- und Haushaltwarenladen. Und von jeher wird das Haus mit seinen grosszügigen Grundrissen als Wohnhaus genutzt.

Im Jahr 1930 vererbt Franz Josef Natter seiner dritten Frau Antonia Natter das Haus. Deren Tochter, die Tabakverlegerin Herma Moosbrugger übernimmt den „Postneubau“ im Jahr 1948. Seit den 70-er Jahren betreibt Herma im vorderen Teil des Hauses einen Traffic Laden. Sie und weitere Familienmitglieder wohnen auch hier. Bis heute ist das Haus in Familienbesitz.

Früher befand sich auf der Strassenseite ein eisenumzäunter kleiner Vorgarten. Der Eingang lag seitlich und war über eine kleine Treppe erreichbar. Aufgrund geänderter Nutzungswünsche wanderte der Zugang in den 80-er Jahren auf die Rückseite des Hauses.